Kreuzberg
Kreuzberg ist einer der beiden Ortsteile des sehr dicht besiedelten, innerstädtischen Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg.
Im Norden grenzt der Bezirk Mitte mit seinem gleichnamigen Ortsteil an. Die Grenze Kreuzberg – Mitte, die während der deutschen Teilung mit einem Teil der Berliner Mauer deckungsgleich war, verläuft durch überwiegend zusammengewachsene Quartiere, ist meist nur auf den zweiten Blick wahrzunehmen und verläuft zickzackförmig: Stresemannstraße – Niederkirchnerstraße – Zimmerstraße – Axel-Springer-Straße – Kommandantenstraße – Alte Jakobstraße – Stallschreiberstraße – Sebastianstraße – Luckauer Straße – Waldemarstraße – Leuschnerdamm – Bethaniendamm. Im Nordosten grenzt der zum selben Bezirk wie Kreuzberg gehörende Ortsteil Friedrichshain an, getrennt durch die Spree – mit der einzigen Verbindung Oberbaumbrücke (vierspurige Straße und U-Bahn-Linie 1). Im Südosten grenzt Kreuzberg an den Bezirk Treptow-Köpenick mit dem Ortsteil Alt-Treptow. Trennung ist der Gewässerverlauf Flutgraben – Landwehrkanal, verbunden nur über die Schlesische Brücke und zwei Fußgängerbrücken. Im Südosten grenzt der Bezirk Neukölln mit seinem gleichnamigen Ortsteil an. Auch diese Grenze ist nur an einigen Stellen auf den ersten Blick sichtbar. Sie verläuft am Landwehrkanal (gesäumt vom Kiehlufer) bis zur Kottbusser Brücke, dann nach Süden am Kottbusser Damm entlang bis zum Hermannplatz, von dort nach Westen entlang der Hasenheide (der Straße, die den gleichnamigen Neuköllner Park im Norden begrenzt) bis zum Südstern und schließlich nach Süden entlang der Lilienthalstraße. Die große „Ecke“ des Ortsteils Neukölln, die in das Kreuzberger Gebiet hineinragt, wird seit einigen Jahren im Volksmund „Kreuzkölln“ genannt.
Der westliche Teil Kreuzbergs grenzt im Süden an den Bezirk Tempelhof-Schöneberg mit dem Ortsteil Tempelhof. Die Grenze verläuft zunächst etwas zickzackförmig: Züllichauer Straße – Golßener Straße – Columbiadamm – Friesenstraße – Schwiebusser Straße – Mehringdamm, dann gradlinig vom Platz der Luftbrücke entlang der Dudenstraße bis zur Kolonnenbrücke. Im Südwesten grenzt Kreuzberg an den Ortsteil Schöneberg. Die Grenze verläuft erst westlich parallel zur Eylauer Straße, dann in der Kreuzbergstraße bis kurz nach der Kurve, von hier westlich parallel zur Katzbachstraße, dann entlang der Yorckstraße auf dem Abschnitt von der ersten bis zur letzten der berühmten „Yorckbrücken“, und schließlich nach Norden zwischen dem Gelände um das Gleisdreieck und dem in Schöneberg liegenden Straßenzug Bülowstraße – Dennewitzstraße bis gegenüber der Kurfürstenstraße. Im Nordwesten grenzt an Kreuzberg schließlich der zum Bezirk Mitte gehörende Ortsteil Tiergarten. Die Grenze verläuft entlang der Straßenabschnitte Dennewitzstraße – Flottwellstraße – Reichpietschufer – Köthener Straße bis zur Stresemannstraße.
Bedeutende Straßenzüge im Ortsteil Kreuzberg, die in etwa in West-Ost-Richtung verlaufen, sind – von Norden nach Süden gesehen – Köpenicker Straße – Schlesische Straße, Schöneberger Straße – Anhalter Straße, Kochstraße – Rudi-Dutschke-Straße – Oranienstraße – Wiener Straße – Görlitzer Ufer – Heckmannufer, Schöneberger Ufer – Tempelhofer Ufer – Waterlooufer – Gitschiner Straße – Wassertorplatz – Skalitzer Straße – Oppelner Straße – Oberbaumstraße (in der Gegenrichtung abgetrennter Verlauf Gitschiner Straße – Hallesches Ufer – Reichpietschufer), Obentrautstraße – Blücherstraße – Urbanstraße, Yorckstraße – Gneisenaustraße – Südstern – Hasenheide sowie Kreuzbergstraße – Bergmannstraße. Bedeutende Straßenzüge, die in etwa in Nord-Süd-Richtung verlaufen, sind – von Westen nach Osten gesehen – Katzbachstraße, Möckernstraße, Großbeerenstraße, Wilhelmstraße – Mehringdamm, Friedrichstraße, Charlottenstraße, Axel-Springer-Straße – Lindenstraße – Zossener Straße, Alte Jakobstraße, Prinzenstraße – Baerwaldstraße, Legiendamm – Oranienplatz – Segitzdamm, Fraenkelufer – Erkelenzdamm – Oranienplatz – Leuschnerdamm, Adalbertstraße, Mariannenstraße, Mariannenplatz, Manteuffelstraße, Ohlauer Straße und Glogauer Straße. Bedeutende Plätze in Kreuzberg sind Askanischer Platz, Blücherplatz, Chamissoplatz, Heinrichplatz, Hohenstaufenplatz (im Volksmund „Zickenplatz“), Kottbusser Tor, Lausitzer Platz, Marheinekeplatz, Mariannenplatz, Moritzplatz, Oranienplatz, Schlesisches Tor, Spreewaldplatz, Südstern und Wassertorplatz.
Bedeutende Institutionen in Kreuzberg sind das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung im Europahaus in der Stresemannstraße, das Jüdische Museum in der Lindenstraße, die Berlinsche Galerie in der Alten Jakobstraße, der Martin-Gropius-Bau in der Niederkirchnerstraße, das Deutsche Technikmuseum in der Trebbiner Straße, die Gedenkstätte Topographie des Terrors im ehemaligen Prinz-Albrecht-Palais an der Wilhelm- Ecke Niederkirchnerstraße, das Willy-Brandt-Haus (Bundesgeschäftsstelle der SPD) an der Wilhelm- Ecke Stresemannstraße, die Amerika-Gedenkbibliothek am Blücherplatz, das Amtsgericht Tempelhof/Kreuzberg am Halleschen Ufer, das Vivantes-Klinikum am Urban an der Dieffenbachstraße, die Kfz-Zulassungsstelle in der Jüterboger Straße und die Berliner Außenstelle des Deutschen Patent- und Markenamtes (im Volksmund auch Bundespatentamt).
Neben dem Viktoriapark auf dem Kreuzberg, dem Club SO36 in der Oranienstraße, dem Görlitzer Park, dem Tommy-Weisbecker-Haus in der Wilhelmstraße, mehreren Theatern, dem Museum Haus am Checkpoint Charlie in der Friedrichstraße, der Heilig-Kreuz-Kirche an der Zossener Straße, der Passionskirche am Marheinekeplatz, mehreren historischen Friedhöfen und dem Engelbecken gibt es in Kreuzberg zahlreiche Institutionen, Sehenswürdigkeiten und sonstige Adressen, die ebenfalls bekannt und beliebt sind und deren Aufzählung den Rahmen dieser Seite sprengen würde.
Kreuzberg entstand aus mehreren Berliner Stadterweiterungen im 19. Jahrhundert (Tempelhofer Vorstadt, Obere Friedrichsvorstadt, südliche Friedrichstadt und ein großer Teil der Luisenstadt). Der am 1.10.1920 zum Bezirk gewordene Stadtteil hieß zunächst Hallesches Tor. An der Mauer zwischen Kreuzberg und Mitte gab es spektakuläre Ereignisse während des Kalten Krieges.
Kreuzberg war administrativ nie weiter in Ortsteile unterteilt, außer postalisch: Der westliche Teil des damaligen Bezirks hatte die Bezeichnung SW 61 (SW stand für Südwest), der östliche hieß SO 36 – eine Bezeichnung, die sich im Volksmund bis heute gehalten hat und eng mit dem Selbstverständnis der hiesigen Bevölkerung verbunden ist. Dadurch, dass der Bezirk im Norden, im Nordosten und im Südosten von der Berliner Mauer umgeben war, etablierte sich aufgrund der günstigen Mieten hier die Alternativbewegung West-Berlins einschließlich Hausbesetzerszene und machte SO 36 überregional bekannt. Seit der Wiedervereinigung steigen Mieten und Immobilienpreise, und es wird eine zunehmende Verdrängung von weniger kaufkräftigen Bewohnern durch Besserverdiener beklagt.
Mit der Bezirksreform am 1.1.2001 wurden die bisherigen Bezirke Friedrichshain und Kreuzberg zum heutigen Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg vereinigt. Die Verbindung aus einem Ost- und einem West-Berliner Bezirk wurde absichtlich vollzogen, um die in den Köpfen verankerte Trennung zwischen Ost und West zumindest statistisch zu unterbinden. Aus dem gleichen Grund wurden die Altbezirke Wedding, Tiergarten und Mitte zu einem Bezirk vereinigt.