Martiniquenfelde
Martiniquenfelde ist eine Siedlung am westlichen Rand von Moabit und zum kleinen Teil in Charlottenburg, deren Name (der später Martinikenfelde geschrieben wurde) weitgehend in Vergessenheit geraten ist. Im Süden wird die Ortslage von der Spree begrenzt, im Westen vom Charlottenburger Verbindungskanal entlang dem Neuen Ufer, im Norden von der nördlichen Ringbahn (ein kleiner Abschnitt zwischen den Bahnhöfen Jungfernheide und Beusselstraße) und im Osten von der Linie Wiebestraße – Huttenstraße – Reuchlinstraße.
Die wenigen Straßen in dem kleinen Industriegebiet sind – außer den bereits genannten – Kaiserin-Augusta-Allee (die von 1848 bis 1877 den Namen ‚Auf dem Martiniquenfelde‘ trug), Sickingenstraße, Ufnaustraße und Klarenbachstraße. Eine bekannte Institution in dem Gebiet ist die Classic Remise Berlin (das ehemalige Meilenwerk), 1901 als größtes Straßenbahndepot Europas eröffnet und nach 1967 noch lange von der BVG als Busdepot genutzt. Ein bedeutendes Gebäuder der Industriearchitektur ist die AEG-Turbinenfabrik von Peter Behrens in der Huttenstraße.
Der Name Martiniquenfelde entstand aus dem Spitznamen eines aus Frankreich stammenden Schankwirts namens Martin, der wegen seiner geringen Körpergröße Martinchen oder Martiniquen genannt wurde. Vor der Eingemeindung nach Berlin war Martiniquenfelde ein Vorwerk im Norden der Stadt Charlottenburg. Ab 1.10.1920 zunächst zum damaligen Bezirk Charlottenburg gehörend, verschoben die Nazis 1938 die Grenzen, so dass der große Teil Martiniquenfeldes südlich der Sickingenstraße nach Tiergarten wechselte – und seit der Bezirksreform am 1.1.2001 zum Ortsteil Moabit gehört.